ich bin reich. und du?
wenn träume wahr werden
na? was hast du gedacht, als du die überschrift gelesen hast?
"gott, ist die arrogant!”
“jetzt prahlt sie auch noch mit geld.”
“oh je, was kommt denn jetzt?”
und dabei solltest du mich doch mittlerweile besser kennen, als mir zu unterstellen, so plump zu sein. oder!?
was ist denn mein reichtum?
ich mag schöne dinge, ja. und ich leb auch ein wirklich tolles leben. stimmt auch. trotzdem: prahlerei war noch nie meine art. und darum geht’s hier auch überhaupt nicht.
ich red hier von was ganz anderem. mein reichtum hat nicht unbedingt was mit geld zu tun. mein reichtum liegt ganz woanders versteckt.
im moment spielt er ganz friedlich in der kita. mein lebendiger reichtum.
das leben hat mich dankbar gemacht
für nichts in meinem leben bin ich dankbarer, als für meine familie und unsere gesundheit. mein mann und meine kinder. unser schönes zuhause. unser aufregendes leben. ich durfte das wunder erleben, neues leben zu erschaffen. auch, wenn mich alles manchmal in den wahnsinn treibt - ich würd es nie wieder anders machen wollen.
alle enttäuschungen, die ich in meiner vergangenheit verdauen musste, haben mich dahin geführt, wo ich heute bin. hätte ich damals, als ich nach trennungen oder beruflichen niederlagen heulend zuhause lag, gewusst, welches leben ich einmal führen würde und mit wem - ich hätt den schmerz aber schnell beiseite geschoben. aber gut, in die zukunft kann ja nun wirklich niemand schauen. also, ich zumindest nicht.
ja oder nein?
ganz oben auf meinem blog steht die frage “würdest du dich mit deinem wissen von heute nochmal für kinder entscheiden?”
und? wie würdest du antworten? wüsstest du`s?
ich hab sie mir schon oft gestellt, diese frage. manchmal teste ich mich und stell sie mir in situationen, in denen ich mit meiner kraft komplett am ende bin [mehr dazu auch in “manchmal würd ich gern …”] oder, wenn ich meine kinder vor lauter angestauter wut schubsen könnte.
und weißt du was? meine antwort ist immer die gleiche.
JA!
ich würd’s immer wieder so machen!
ich wollte immer kinder haben. eine große familie. und egal, wie schlimm es manchmal ist und wie sehr ich mich manchmal nach der zeit ohne große verantwortung oder der großen freiheit des allein-seins sehne - nichts auf der welt könnte mich jemals glücklicher machen, als meine eigene familie. meine eigenen kinder.
die kinder, die ich geboren hab. den jungen und das mädchen, die sich am liebsten an mich kuscheln, wenn sie nachts schlecht geträumt haben oder die nach mir rufen, wenn sie hingefallen sind. für sie bin ich der mittelpunkt ihrer welt. sie geben meinem leben eine bedeutung. und mir eine aufgabe. die wichtigste überhaupt. aber sie laden es auch - ohne das zu wollen - voll mit verantwortung, die ich manchmal kaum tragen kann.
die ungewissheit macht’s nicht einfacher
wie die meisten mamas oder papas hab auch ich nicht gewusst, wie es denn wirklich werden würde, kinder zu haben. ich hatte keine ahnung, was ich denn dem kind bei welchem wetter anziehen soll oder was ich denn mal tun würde, wenn es nicht mehr aufhört, zu schreien. oder sich verschluckt. oder oder oder.
keiner weiß das vor dem 1. kind. denn jedes kind ist ja auch einfach anders. und auch jede mutter. und jeder vater. und weißt du was? ich glaub, das ist auch ganz gut so.
stell dir doch mal vor, du hättest haargenau - bis ins kleinste detail - gewusst, wie dein leben sein würde mit kindern. wie du dich jeden tag fühlen würdest. wie viele sorgen du dir jeden tag machen würdest. wie viel angst du hättest.
würdest du’s dann nochmal genauso machen?
angst
ein fürchterliches gefühl, diese angst. ich mein, ein schisser war ich schon immer irgendwie. manche dinge im leben sind mir einfach zu riskant, in anderen situtationen wiederum such ich den kick.
ich hatte aber zum beispiel mal einen freund, der ist gern aus flugzeugen gesprungen. das ist für mich ein massives no-go. ich vertrau diesem schirm keinen meter! oder bungee-jumping. forget about it!
und doch ist angst ja nicht nur was schlechtes. angst macht uns wach. sie lässt und die dinge voll konzentration betrachten und gibt uns die Möglichkeit, klare Entscheidungen zu treffen, ohne von Emotionen überrannt zu werden.
genau deshalb fahr ich auch gern mal schnell auto oder steig auch mal in eine achterbahn ein [das aber tatsächlich erst seit 2 wochen wieder - im legoland hab ich mich getraut und es war toll]. skifahren ist cool und mit fliegen hab ich auch kein problem. ich bin tatsächlich mit einem alten freund auch schon mal in einem offenen doppeldecker ein paar minuten selbst geflogen. ist irgendwie alles kein problem, wenn ich selbst die kontrolle über mein schicksal hab. oder mir zumindest einbilde, die strippen in der hand zu haben.
“… dann kannst du keine kinder haben.”
münzen wir das ganze mal auf das eltern-sein um. ich kann es für die papas nicht wirklich beziffern, wie groß und ausgeprägt ihre ängste sind. und ich weiß auch nicht, wie du damit umgehst. aber ich weiß, was ich dazu fühl.
meine hebamme sagte mir während eines unserer längeren gespräche bei uns zuhause mal etwas, was ich nie vergessen werd. sie sagte: “franzi, wenn du dich von der angst so stark vereinnahmen lässt, dann kannst du keine kinder haben.”
wie recht sie doch hatte. ihre worte bewirkten bei mir einen sofortigen mind change. als eltern müssen wir einfach stark sein. für unsere kinder. und für unser eigenes wohl.
was, wenn ihnen was passiert!?
und trotzdem ist sie da. diese angst. die unsägliche angst, dass unseren kindern was passieren könnte. dass sie krank werden und wir ihnen nicht helfen können. dass sie einen unfall haben. dass sie vor uns sterben. oder von anderen kindern in der schule fertig gemacht werden und ihre unbefleckte seele so schlimm darunter leidet, dass sie all ihre lebensfreude verlieren.
meine hebamme sagte diese worte damals zu mir, als ich in meinem großen nachgeburtshormonchaos grad wieder den tränen nahe war, weil ich so angst vor dem plötzlichen kindstod hatte.
schau nicht alles an, was du siehst
da hatte ich nun mein ganzes leben lang davon geträumt, irgendwann mal eigene kinder zu haben und mutter zu sein und mein traum war endlich wahr geworden. da holte mich meine größte angst ein: mein kind wird geboren und plötzlich ist es wieder weg.
ich hatte in meiner schwangerschaft mal einen film gesehen. “the other woman” mit natalie portman. echt ein suuuper film [für frauen oder kitschig angehauchte männer]. aber vielleicht nix für eine schwangere.
meine hebamme ging echt gut auf mich ein. sie sagte wirklich die richtigen worte, um mich zu beruhigen. und seit meinem 2. kind seh ich die dinge ja eh ein bisschen gelassener. warum? hmm … ich hab mal gehört, dass das 1. kind das “testkind” ist. alles ist neu. wir machen vieles falsch, aber merken, dass nix wirklich kaputt gehen kann. beim 2. sind wir dann schon schlauer und agieren nach gefühl. oder lebenserfahrung.
lieber mal an was schönes denken
und unsere ängste wird uns niemand nehmen können. wie bei so vielen dingen im leben müssen wir auch hier einfach lernen, damit zu leben. die angst wegschieben und die schönen dinge in den vordergrund rücken.
alles, was wir fühlen, projezieren wir auf unsere kinder. wir eltern werden dabei wahnsinnig und unsere kinder werden ängstlich und trauen sich später mal nichts mehr zu. ich hab ja in meinen artikel “du schaffst das!” schonmal erklärt, wie wir damit umgehen, wenn unsere kinder was neues lernen oder ausprobieren wollen.
heute schon an morgen denken
ich bin stolz, dass ich einen punkt in meinem leben erreicht hab, an dem ich mir sorgen um meine kinder mach. ich hab’s geschafft! ich hab kinder!
wenn alles gut geht, werd ich in 30 jahren mit meinem mann auf unserer hollywoodschaukel im garten sitzen und dabei zuschauen, wie unsere kinder mit ihren partnern und eigenen kleinen kindern auf dem rasen fußball spielen. danach gibt es selbstgebackenen kuchen, was feines zum trinken und wenn die kleinen dreckspatzen müde werden, fahren sie mit ihren eltern schön wieder nach hause. am sonntag darauf kommen sie alle wieder. hach, das wird schön. das ist meine zukunft. mein leben. viel mehr reichtum kann ich mir nicht wünschen.
weißt du, was dich reich macht?
familienfoto: © Susanne Nagel Photography